lundi 17 août 2015

Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin RENN

Wie sieht unsere Zukunft aus?

10 Fragen an prominente Forscher und Denker

























Prof. Ortwin RENN

leitet das Zentrum für Interdisziplinäre Risiko-
und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart.

Er ist Präsident der Internationalen Gesellschaft
für Risikoanalyse und gehörte zum Beraterstab
von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.




1 Welcher Trend wird die Zukunft viel stärker prägen,
als wir denken?

Die Verknupfungen von virtueller und realer Welt werden unsere
Lebenswirklichkeit wesentlich stärker bestimmen als heute.

2 Was ist Ihrer Meinung nach ein überschätzter Trend?

Weitgehend uberschätzt werden die durch die Genomforschung
ausgelösten Erwartungen an eine gezielte Veränderung unseres
Erbgutes.

3 Was wird in unserer Gesellschaft in 20 Jahren anders sein?

Die Gesellschaft in 20 Jahren wird insgesamt älter, vernetzter
und urbanisierter sein.

4 In welcher Form beeinflussen Trends Ihre Arbeit?

Gerade die Neuerungen im Bereich der Kommunikation werden
von mir nur selektiv genutzt, obwohl ich den technischen
Errungenschaften im IT-Bereich mit großem Enthusiasmus
begegne.

5 Wann hat Sie ein Trend zum letzten Mal so richtig
überrascht?

Die "Wikipedianisierung" des Wissens funktioniert wesentlich
besser, als von mir gedacht.

6 Welche Prognose der vergangenen Jahre lag am meisten
daneben?

Zum einen die Prognose, dass mit stetigem Wirtschaftswachstum
auch der Energiebedarf wachsen muss, und zum zweiten die
Prognose, dass wir in kurzer Zeit unsere fossilen Energievorräte
verbrauchen wurden.

7 Wer ist Ihr Lieblingsdenker zum Thema Zukunft?

Obwohl ich nicht mit allen seinen Analysen einverstanden bin,
ist für mich Robert Jungk einer der führenden Pioniere der
Zukunftsforscher gewesen.

8 Welche Innovation wünschen Sie sich?

Angesichts meines Terminkalenders wäre ich manchmal froh,
wenn ich mich klonen könnte. Ob mir das aber bekommen
würde, steht auf einem anderen Blatt.

9 Was treibt Sie zur Verzweiflung?

Der lasche Umgang mit den Umwelt- und Modernisierungsrisiken.
Darüber hinaus hat die Globalisierung neben ihren großen
Vorzügen die Ungleichheit zwischen Arm und Reich immer
weiter vorangetrieben.

10 Was gibt Ihnen Anlass zur Hoffnung?

Viele Menschen haben die Sprengkraft der systemischen Risiken
als Herausforderungen erkannt und bemühen sich darum,
sich in Netzwerken zusammenzuschließen.

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